"Nach Sergej Bruschkos tragischem Tod infolge des Raynaud-Syndroms habe ich nur sein Fotoarchiv geerbt. Wenn ich seine Fotos durchsehe, spüre ich die Gegenwart meines Vaters, wenn ich die Fotos aufmerksam betrachte, werde ich mir seines einmaligen Herangehens an die Arbeit und der Wichtigkeit des von ihm dokumentierten Moments der Geschichte bewusst.
Wahrscheinlich deshalb bin ich im Beruf des Fotojournalisten geblieben, in welchem Papa mich angeleitet hat: Seit 20 Jahren fotografiere ich das Geschehen in unserem Land für Zeitungen, Nachrichtenagenturen sowie Internet-Seiten.
In diesem Dezember jährt sich zum 30. Mal der Tag des Zerfalls der UdSSR, und das ist für mich ein Anlass, nicht nur meine Fotos mit denen meines Vaters, sondern auch Belarus von heute mit dem von damals zu vergleichen. Mein Vater und ich sind ungleiche Menschen, wir haben in ungleichen Zeitabschnitten gelebt, mithilfe von ungleichen Techniken fotografiert. Doch wir haben auch Gemeinsames: Wir haben zwei wichtige Perioden der belarussischen Geschichte durchlebt und durchfühlt. Ohne 1991 gäbe es nicht das Jahr 2020. Wie es auch mich ohne meinen Vater nicht gäbe."